Eindrücke aus dem WAA-Garten

Hallo aus dem WAA-Garten! Eigentlich wollte ich euch hübsche Bilder aus dem Garten zeigen, dokumentieren wie sich alles verändert, wie es hier so aussieht, was hier wächst und was geplant ist, doch leider kam die Polizei mit ihrer Razzia dazwischen und seitdem sind Datenträger, SD-Karten und Kameras beschlagnahmt. Neben der offensichtlichen Unterdrückung andersdenkender Aktivist*innen und der Mehrarbeit die das uns allen einbringt ist es auch sehr schade um die Bilder denn der Garten verändert sich immer mehr und wird hübscher und bunter. Hier also stattdessen ein paar schriftliche Eindrücke und eine herzliche Einladung mit uns zusammen zu gärtnern. Ein paar ältere Fotos findet ihr in dieser Übersicht.
Der Frühling ist da!
Es wird wärmer und wärmer, die Bäume belauben sich, von hier aus sehe ich die ersten nördlichsten Wipfel der Eifel in frischem Grün. Auch die kleineren Pflanzen streben wieder dem Licht entgegen und finden sich wieder im WAA-Garten.
Die ersten Buschbohnen streckten schon vor einer Woche ihre Köpfe aus der Erde und im Frühbeet entfalten sich die ersten Zucchiniblätter, die Kapuzinerkresse grüßt daneben. Die Erdbeeren wurden freigesetzt und wachsen munter, viele viele Erdbeeren gibt es hier. Die Himbeeren strahlen in ihrem matten Grün, daneben wächst der Rhabarber in die Breite und daneben wachsen noch mehr Erdbeeren.
Die große Fläche des Gartens wird mit weniger Sorten als letztes Jahr bestellt, eben nur mit denen, die sich hier gut durchsetzen konnten. Dank des Heckenschnitts konnten wir uns vor Reisig kaum retten und so gibt es mittlerweile ein weiteres, mächtig großes Insektenhotel. Zwischen den bestellten Feldern blühen Löwenzahn und Taubnesseln, gesunde Zutaten im Frühjahrssalat. Abseits der großen Gartenfläche, auf dem Wagenplatz der WAA, entstehen zwei weitere Nahrungsbeete, Gerüste für Bohnen und Erbsen und auch Flächen für Heil-, Tee- und Gewürzkräuter. Der Hügel auf dem weiße Taubnesseln und drei letzte Knoblauchknollen stehen wird dieses Jahr brachgelegt, nur Gründung und zwei Kürbisse werden dort wachsen um dem Boden notwendige Erholungszeit zu geben. Beim Lehmhügel in der Nähe des Pizza/Lehmofens schwirren Hummeln umher und es sieht so aus als graben sich dieses Jahr wieder Erdbienen dort ihre Bauten. Der Kompost des letzten Jahres wurde auf hungrige Beete verteilt und neue wurden errichtet, wir sammeln dort unverkochte Küchenabfälle, Grünschnitt und Grasnarben als zukünfige Nahrungsquelle für den Boden. Der sieht dieses Jahr noch besser und gesünder aus als letztes Jahr und ist bedeutend weniger Lehmig!
Über das Gartenprojekt
Wir sind ein paar Interessierte die den WAA-Garten nutzen um biogärtnerisch anzubauen, uns und andere damit teilweise zu ernähren und um Wissen zu erlernen und weiterzugeben. Wir gärtnern auch weil uns die Lebensmittelsouveränität wichtig ist und weil wir selbstständiger Leben wollen. Das „konventionelle“, industrielle Gemüse aus dem Supermarkt wird gespritzt und gedüngt mit Chemie und entsteht in sehr schlechten Arbeitsverhältnissen aus überzüchteten Samen die ohne Gift nicht mehr überleben können und die auf Aussehen anstatt auf Geschmack und Nährwert gezüchtet werden. Gesund und Gut geht anders: Wir nutzen größtenteils alte, samenfeste und leckere Sorten, wir düngen mit Jauche und Kompost und „bekämpfen“ Schädlinge nicht sondern arbeiten mit dem ökologischen Kreislauf und locken entsprechende Nützlinge an.
Der WAA-Garten ist eine gute Möglichkeit für alle, sich gärtnerisch auszutoben, zu genießen, sich zu informieren und zu erfahren, zum Beispiel was es alles an Arbeit braucht vom Boden zum Samen zur speisefertigen Zwiebel oder wie diese aussehen wenn sie blühen.
Also komm(t) gerne jederzeit vorbei! Feste Termine der WAA ausserhalb von „jederzeit“ findet ihr HIER
Der Garten wartet auf euch!

    So schön könnte die Welt sein- in Freiwilligkeit und ohne Macht und Zwang.

Im Rahmen der Unterdrückung und Verfolgung von Umweltaktivist*innen, die sich für den Erhalt eines der ältesten Wälder Europas und gegen den schädlichen Braunkohleabbau einsetzen, kam es auch hier in der WAA zu einer Durchsuchung. Das Projekt ist, nun umsomehr, auf eure Solidarität sowie Sach- und Geldspenden angewiesen! Mehr Infos darüber, was benötigt wird, findet Ihr hier: Was wird gebraucht?