Film-Trilogie BRAND

Eine Reise im Rheinischen Braunkohlenrevier und eine Denkreise zum Kern der ökologischen Krise. Eine Film-Trilogie über Fossiles Wirtschaften, Braunkohle, Klimapolitik und den Widerstand im Rheinischen Revier. Von Susanne Fasbender in Kooperation mit dem Hambacher Forst Filmkollektiv
Jeder der drei Filme ist eigenständig. In der Trilogie ergeben sie ein neues Ganzes und vertiefen sich gegenseitig.
Erster Teil am 22.6.18 , open-air-kino, dh ca ab 22 Uhr vor der WAA (es gibt falafel!)
-> brandfilme.org:
BRAND I – Vom Eigentum an Land und Wäldern (113 min)
„Aber da müssen wir ‚ran. Da lügen wir uns glaube ich was in die Tasche, wenn wir glauben, dass wir schnelle Lösungen, einfache Lösungen, die keinem weh tun, und die wir alle ohne Widerstand unterschreiben können, hinkriegen. Weil es geht um Privilegien, die wir uns über 500 Jahre angeeignet und an die wir uns gewöhnt haben. Und die werden wir nicht einfach aufgeben wollen. Deshalb tun wir uns im alten Europa auch sehr viel schwerer mit der Debatte um Alternativen und damit, den Mut zu haben, einfach mal zu denken und uns zu erlauben, diese Diskussion, wie wir uns gutes Leben in Zukunft vorstellen, mal zu haben.“ Zitat Jutta Kill in BRAND I. Sie ist Biologin und hat zahlreiche Klimaschutzprojekte untersucht.
„Die Künstlerin Susanne Fasbender bereiste das Rheinische Braunkohlenrevier und schuf ein umfassendes Filmwerk, in dem sie die Zusammenhänge zwischen Rohstoffabbau, Landnahme, Wirtschaftswachstum und Klimakrise auf beein-druckende Weise analytisch zu fassen weiss. Sie versteht es, ihren subjektiven, unter dem Eindruck der drohenden Klimaentwicklungen durchaus emotionalen Blick künstlerisch mit einer Filmsprache zu vereinen, die den Film grundlegend unaufgeregt durchzieht. Der Zuschauer bekommt Gelegenheit, in die lokalen Gegebenheiten einzutauchen und dabei gleichzeitig den für industrielles Wachstum und ökologische Zerstörung exemplarischen Charakter nachzuvollziehen, da die Geschehnisse durchgehend von strukturell analytischen Interviews begleitet werden. Der Film lädt das Publikum geradezu dazu ein, sich aktiv an einem für die Zukunft von Mensch und Natur unerläßlichen zivilgesellschaftlichen Diskurs zu beteiligen.
Sie arbeitet den globalen Nord-Süd-Zusammenhang in der Umweltkrise heraus und fordert einen notwendigen gesellschaftlichen Diskurs über die kaum beachtete Frage nach der Finanzialisierung der Natur in Form des Emissionshandels ein, die das Erreichen ehrgeiziger Wachstumsziele mit der Reduktion klimaschädlicher Gase vereinbar machen soll.“ (S. Rollberg, s.o.)
Dass sich die Dinge nach 23 Klimakonferenzen nicht bessern, läßt ahnen, dass das Problem durch das oft Beklagte: „Sie reden viel, aber tun nichts“ kaum berührt wird. Im Gegenteil: Es wird viel mehr getan und gesetzlich festgeschrieben, als wir im allgemeinen Klimadiskurs realisieren, werden unter dem Leitbegriff „Besseres Wachstum, besseres Klima“ doch vor allem bestimmte Interessen gewahrt. Spätestens wenn wir erkennen, dass auch der in der Wirtschaft verankerte internationale Klimaschutz denselben Gesetzmäßigkeiten von Landnahme und Kapitalverwertung folgt, ist erkennbar, dass ein tiefer gehendes Verständnis der Zusammenhänge notwendig wird.
„Haben sie aufgehört nach Öl zu suchen? Nein. Haben sie aufgehört Rohstoffe in unberührten Naturgebieten zu fördern? Nein. Haben sie aufgehört Schieferöl zu gewinnen? Nein. Haben sie Fracking gestoppt? Nein. Sollten wir also irgendwas von der COP in Paris erwarten, das die Situation verändern wird? Nein. Weil niemand bereit ist sich mit der fossilen Energiewirtschaft anzulegen. Nein – weil, um wirklich ernsthaft etwas zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu bewirken ist es absolut essenziell, die Gesellschaft und die gesamte Wirtschaft neu zu strukturieren. Also entweder machen wir das Problem lächerlich und ignorieren es, oder wir nehmen es wirklich ernst.“
Zitat Prof. Dr. Clive L. Spash in BRAND I. Er ist Herausgeber des internationalen Wissenschaftsjournals Environmental Values und des 2017 erschienenen Routledge Handbook of Ecological Economics, Nature and Society. Er lehrt Public Policy and Governance an der WU in Wien…
Kino in der WAA
-> teil II am 29.6.18 u teil III am 6.7.18 in der waa
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Susanne Fasbender schrieb:
„Reminder:
*Am 16. Juni wird BRAND III abends auf der Wiese gezeigt,*
*Am 22. Juni* BRAND I in der *WAA* in Düren
*Am 29. Juni* BRAND II in der *WAA* in Düren
*Am 6. Juli* BRAND III in der *WAA* in Düren
*Am 13. Juli * BRAND III in *Euskirchen *
KKAHR Kleiner Kunstraum am Historischen Rathaus
*Am 25. Juni * BRAND I in *Göttingen (Ende Gelände)*
*Am 9. Juli * BRAND II in *Göttingen (Ende Gelände)*
*Am 16. Juli * BRAND III in *Göttingen (Ende Gelände)*
*Am 26.Juli * BRAND III in *Düsseldorf / Klimakino open air*
(TURN LEFT, Barrikada, Zakk, see red! Linke INitiative Düsseldorf (iL)
*Am 29. Juli * BRAND I oder II auf dem *Klimacamp in Leipzig**
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*Am 5. / 12. und 19. September* wird die *Trilogie BRAND in Mönchengladbach *gezeigt.
BAUM e.V. Bürger-Aktion Umweltschutz Mönchengladbach
BUND Ortsgruppe Mönchengladbach
NABU Mönchengladbach
Uhrzeiten und weitere Infos: brandfilme.org/termine-dates.html