How To: Help Hambacher Forst

aus einem email:
Ich habe mal ein paar Möglichkeiten, wie dem Hambi geholfen werden kann, gesammelt und sortiert. Vor allem für Menschen, die neuerdings vom Hambi erfahren haben und nicht genau wissen, wie sie sich einbringen können.
Gerne also weiterverbreiten (und Dinge hinzufügen).
Hey ihr Lieben,
es ist wunderbar, wie langsam alle über den Hambacher Forst* sprechen und bemerken, dass dort Unrecht geschieht und mitgeholfen werden sollte. Nun stellt sich die Frage, wie das am besten möglich ist. Wunderbarerweise gibt es schon viele Menschen und Gruppen, die seit Jahren Netzwerke aufbauen und nun eine Vielzahl an Möglichkeiten der Beteiligung bereitstellen können. Es kommt nur darauf an, wie viel Zeit Du hast und was Du bereit bist zu tun. Da alles dynamisch ist, kann es gut sein, dass die Infos hier schnell veralten. Haltet ein Auge auf Twitter, dort gibt es die Infos oft zuerst. Diese Auflistung ist lange nicht vollständig, aber soll zu eigener Kreativität einladen.
1. Wie viel Zeit habe ich?
A: Viel Zeit, ich habe Zeit zum Hambi (Hambacher Forst) zu reisen.
B: Ich habe wenig Zeit, kann mir aber vorstellen, vor Ort etwas zu tun.
C: Ich habe keine Zeit, habe aber Internet für die Verbreitung und/oder Geld zum spenden.
2. Bin ich bereit, Risiko einzugehen?
A: Ich möchte nichts riskieren, habe vielleicht Kinder, die ich einbinden möchte.
B: Ich bin bereit, ungerechte Gesetze zu brechen und zivil ungehorsam zu werden.
C: Ich bin bereit, ungerechte Gesetze zu brechen und habe das schon oft getan.
Möglichkeiten (Akteur*innen mit Sternchen werden unten genauer erklärt):
AA: Vor Ort kannst du viel tun. Es gibt eine Mahnwache*, die Betreuung braucht und wo ihr Infos einholen könnt, immer wieder spontane Demos (zum Beispiel ab Buir von Attac organisiert), bei denen auch Kinder mitlaufen, den wöchentlichen Waldspaziergang immer sonntags mit Michael Zobel* (am besten vorher anmelden) und einfach vieles, was spontan gemacht werden kann. Es ist möglicherweise sinnvoll, beim Infopoint im AZ* in Köln vorbei zuschauen. Vielleicht könnt ihr ja auch beim GeSa (Gefangenensammelstelle) Support helfen und mit heißem Tee und ein wenig zu Essen auf Freikommende warten. Im Oktober gibt es eine große Demo von NGOs wie Greenpeace und Campact. Außerdem hat Greenpeace einen Infopunkt in der Nähe aufgestellt. Nehmt vielleicht auch Kontakt zu den Buirer für Buir * auf.
AB: Um den Hambacher Forst* gibt es immer wieder Aktionen des zivilen Ungehorsams. Aktion Unterholz* plant verschiedene Aktionen einigermaßen spontan und flexibel. Wenn ihr euch unsicher seid, gibt es auch die große Ende Gelände* Aktion (massenhafte Aktion des zivilen Ungehorsams) vom 25.-29. Oktober und die kleinere Aktion von Ende Gelände am ersten Wochenende im Oktober. Zur Vorbereitung wird es wieder Legal Workshops und Aktionstrainings* geben in mehreren Städten und auf dem Camp geben.
AC: Es ist sehr schwierig geworden, direkt in den Wald zu kommen. Fragt dafür am besten beim AZ* in Köln nach. Möglicherweise ist dafür auch die beste Möglichkeit, bei Aktion Unterholz mitzumachen und darüber in den Wald zu gelangen. Du könntest auch mit weiteren Menschen eine Kleingruppenaktion starten, fragt da vielleicht Zucker im Tank*.
BA: Seit ein paar Tagen gibt es viele Demos in unterschiedlichen Städten. Ihr könnt auch mit Freund*innen selbst welche veranstalten. Für Hilfen fragt bei den Ende Gelände* Ortsgruppen (Übersicht auf der Ende Gelände Seite) oder bei den Attac oder Greenpeace Ortsgruppen an. Vergesst nicht, das sind Ehrenamtliche, die E-Mail Accounts werden möglicherweise nicht so schnell bearbeitet. Ihr könnt auch einfach Videos oder Fotos machen, auf denen ihr eure Solidarität ausdrückt. Das hilft den Menschen vor Ort tatsächlich und baut Druck auf. Diese Fotos oder Videos können einfach bei Twitter hochgeladen werden und mit ein paar Hashtags versehen werden. Eine weitere Möglichkeit ist, Flyer,
Sticker und Poster (Mobimaterial) von Ende Gelände* oder vom Hambi selbst zu bestellen und in eurer Stadt zu verteilen, zu verstickern oder zu plakatieren. Ihr könnt aber auch Veranstaltungen planen, entweder einfach mit der Power Point Präsentation von der Ende Gelände* Seite oder auch selbstständig (eine Anleitung auch auf der Ende Gelände* Seite). Ihr habt viel gelesen, verbreitet das Wissen bei Diskussionsrunden. Plant für Menschen, die zum Hambacher Forst* reisen, Aktionstrainings*, Menschen dafür können bei Skills for Action* angefragt werden. Veranstaltet Podiumsdiskussionen, dafür können unter anderem bei Ende Gelände* Referent*innen angefragt werden. Werdet kreativ, denn es kann vieles überall in Deutschland gemacht werden. Zu guter Letzt, nehmt an Plena der Gruppen in eurer Gegend teil, dort werden viele Ideen geplant.
BB: Auch Aktionen des zivilen Ungehorsams werden in unterschiedlichen Städten geplant. Von Blockaden bis zu Critical Masses (Fahrraddemos). Leider kann dafür die Planung nicht sehr offen geschehen. Auch hierfür könnt ihr bei Gruppen in eurer Gegend vorbei schauen oder Twitter verfolgen. Es geschieht nicht sehr oft, aber ihr könnt auch eure eigenen Aktionen planen. Fragt nach den Risiken bei den EAs (Ermittlungsausschuss) oder Legal Teams* vor Ort an. Kontaktiert auch örtliche Mediengruppen, schreibt Pressemitteilungen, in denen ihr auch eure Gründe benennt. Überlegt euch, ob ihr möglicherweise ein Aktionstraining braucht.
BC: Es gibt nur eine begrenzte Zahl an Kletterteams der Polizei. Daher plant Kletteraktionen, damit die Polizei möglicherweise Klettereinheiten aus dem Hambacher Forst* abziehen muss. Fragt dafür möglicherweise bei Robin Wood* nach.
C: Ihr könnt schauen, ob ihr einen Stromvertrag bei RWE habt (innogy gehört dazu) und diesen kündigen. Schreibt vielleicht eine Google Bewertung (auch den Firmen, die RWE unterstützen), stoßt deren Aktien ab. Im Rheinland haben die meisten Städte Anteile an RWE, sagt ihnen, sie sollen diese verkaufen. Wenn ihr genügend Geld habt, spendet dies. Für Materialien werden auch Gelder gebraucht, daher spendet an Ende Gelände*, Aktion Unterholz*, das Legal Team* des Hambacher Forst, die Küfa* (Küche für alle) vor Ort, das AZ* in Köln, Buirer für Buir* oder den Hambacher Forst*. Ihr fühlt euch schlecht, weil ihr CO2 ausstoßt?
Hier wird sehr viel mehr für das Klima gemacht, als bei Aufforstungen, denn diese Gruppen arbeiten ehrenamtlich und brauchen daher nicht so viel Geld für sehr viel mehr. Gleichzeitig können sie aber auch nicht so viel Öffentlichkeitsarbeit machen, um Spenden zu generieren.
Schlussendlich könnt ihr aber auch Sachspenden schicken. Klettergurte werden viel gebraucht, aber auch sonst mangelt es an vielem (Listen gibt es beim Hambacher Forst oder schreibt an unterstützung@ende-gelaende.org). Möglicherweise könnt ihr die Sachspenden an das AZ* in Köln schicken. Ihr könnt auch selbst Unternehmen, Supermärkte usw. anschreiben und nach Sachspenden fragen.
Weiterführende Infos zu den Sternchen:
*Hambacher Forst: Seit 2012 werden Teile des Hambis besetzt. Diese Besetzung soll nun geräumt werden, um den Wald ab Mitte Oktober weiter zu roden und die Braunkohle darunter abzubaggern. Dafür sind mehrere tausend Polizist*innen im Einsatz. Neueste Infos aus dem Wald gibt es bei Twitter, unter anderem unter @HambiBleibt. Dort gehen auch immer mal wieder Wünsche nach Sachspenden oder Know How rüber. Die Internetseite lautet https://hambachforest.org/. Für Listen, was im Wald gebraucht wird, geht auf https://hambacherforst.org/mach-mit/sachspenden/?noredirect=de_DE und um über die wichtigsten Dinge informiert zu werden, setzt euch auf den SMS Verteiler https://hambacherforst.org/sms-raeumungsverteiler/. Für den Ticker geht auf https://hambacherforst.org/blog/2018/09/07/ticker-september-2018/.
*Mahnwache: Mahnwachen sind laut Gesetz besondere politische Orte, die erst einmal für alle möglichen Plätze angemeldet werden können. Die Polizei muss dir gewähren, dorthin zu kommen. Daher kann eine Mahnwache ein guter Ort sein, um sich zu sammeln oder an Essen zu kommen. Um Infos vor Ort zur Anreise zur Mahnwache zu bekommen, ruft bei 0163 018 87 32 an, Aktuelles bekommt ihr bei Twitter über @MahnwacheHambi.
*Michael Zobel: Seit Jahren werden von Michael Zobel Waldspaziergänge angeboten. Diese sind in letzter Zeit unglaublich stark besucht (am 16.09 z.B. mit 5.000-7.000 Personen). Der Waldspaziergang soll Informationen über den Wald vermitteln und ist auch für Kinder. Für mehr Infos geht auf https://hambacherforst.org/mach-mit/waldspaziergang/ und meldet euch an.
*AZ: Das Autonome Zentrum in Köln hat einen Infostand für Menschen, die in den Wald oder zumindest in die Nähe kommen wollen, aufgebaut. Die Internetseite lautet https://az-koeln.org/ und es befindet sich in der Luxemburger Str. 93, 50939 Köln. Für Spenden geht auf https://az-koeln.org/das-az-braucht-deine-unterstutzung-auch-finanziell/.
Übrigens, es ist räumungsbedroht und es ist super solidarisch von ihnen, dass sie trotzdem den Hambacher Forst so unterstützen, obwohl sie einiges sonst noch um die Ohren haben. Den Twitteraccount findet ihr mit @unsersquat.
*Buirer für Buir: Antje Grothus sitzt für die Buirer für Buir in der Kohlekommission. Der Verein kämpft seit Jahren auf bürgerlicher Seite für den Erhalt des Waldes und für die Menschen, die vor Ort von der Umsiedlung bedroht sind. Die Internetseite lautet http://www.buirerfuerbuir.de/.
*Aktion Unterholz: Aktion Unterholz hat sich vor ein paar Monaten für die Rodungssaison zusammen geschlossen, um kurzfristige Aktionen des zivilen Ungehorsams zu planen. Ihr Aktionskonsens (was in der Aktion passieren kann und was nicht) ist an den von Ende Gelände* angelehnt.
Ende Gelände* unterstützt auch die Aktion Unterholz. Ihre Internetseite mit Kontaktmöglichkeiten und weiteren Infos findet ihr unter https://aktion-unterholz.org/.
*Ende Gelände (EG): Ende Gelände ist ein Aktionsbündnis für Massenhafte Aktionen des zivilen Ungehorsams. Seit 2015 haben immer wieder mehrere Tausend Menschen mit Ende Gelände Bagger und Braunkohleinfrastruktur blockiert. Es wird eine große Massenaktion zwischen dem 25. und 29. Oktober um den Hambacher Forst geben und eine kleinere Aktion am ersten Oktoberwochenende, organisiert von einigen EG Ortsgruppen. Während der großen Aktion wird es ein Camp geben, von wo aus gestartet wird und es wird viele Busse aus Deutschland und dem europäischen Ausland geben, um zum Camp zu kommen. Sogar ein Zug über Prag, Leipzig, Berlin und Hannover wird viele Aktivistis aufsammeln. Tickets wird es bei den Ende Gelände Ortsgruppen und auf der Website geben. Für weitere Infos zur Aktion, Infos zu Aktionstrainings und Legal Workshops, wie auch dem Aktionskonsens gibt es auf https://www.ende-gelaende.org/de/. Unter https://www.ende-gelaende.org/de/mitmachen/ortsgruppen/ können auch viele EG Ortsgruppen in unterschiedlichen Städten kontaktiert werden. Um Geld zu spenden geht auf https://www.ende-gelaende.org/de/spenden/ und für Sachspenden schreibt an unterstützung@ende-gelaende.org. Die Internetseite beinhaltet viele verschiedene Infos. Falls ihr Mobimaterial haben wollt, bestellt es unter mobimaterial@ende-gelaende.org (PGP Schlüssel gibt es auf der Seite) und um eigene Veranstaltungen zu planen, lest euch https://www.ende-gelaende.org/de/termine/veranstaltung-organisieren/ durch. Der Twitteraccount lautet @Ende__Gelaende. Wenn ihr teilnehmen wollt, ist eine Eintragung auf den Newsletter sinnvoll.
*Zucker im Tank: Für Kleingruppenaktionen ist Zucker im Tank bekannt. Unter anderem legten sie am 15.09 das Kraftwerk Niederaußem mit einer Aktion lahm. Wenn ihr Workshops organisieren wollt, könnt ihr unter anderem bei ihnen Hilfe anfragen. Ihre Internetseite lautet https://www.zuckerimtank.net (leider ist der Sicherheitsschlüssel ausgelaufen, aber sie werden wesentlich weniger mit euren Daten machen, als z.B. Google). Ihr Twitter lautet @zuckerimtank.
*Aktionstraining: Um gut auf Aktionen des zivilen Ungehorsams vorbereitet zu sein, ist es sinnvoll im Vorfeld ein Aktionstraining zu absolvieren. Um welche zu organisieren könnt ihr bei Skills for Action* nach Referent*innen fragen. Aktionstrainings wurden übrigens von einem Gericht als Demokratiefördernd bewertet, diese Info sollte euch die Suche nach Räumlichkeiten erleichtern. Leider ist die Liste mit Aktionstrainings in Deutschland auf der Seite https://www.ende-gelaende.org/de/termine/ ziemlich unvollständig, schaut oder fragt also einfach mal bei den lokalen Gruppen in euren Städten nach. Falls noch keine geplant sind, muss das ja nicht so bleiben.
*Skills for Action: Dies ist ein loses Netzwerk von Aktionstrainer*innen in ganz Deutschland. Mehr Infos gibt es unter
https://skillsforaction.wordpress.com/, genaue Anfragen könnt ihr an skillsforaction@immerda.ch richten.
*Sanitäterstrukturen: In vielen deutschen Städten gibt es Sanitäter*innenstrukturen, zum Beispiel von den Kritischen Mediziner*innen. Für Workshops oder Infos könnt ihr diese bestimmt kontaktieren.
*Legal Team (EA): Das Legal Team kümmert sich um die rechtliche Beratung und Betreuung vor Ort. Wenn ihr in Schwierigkeiten seid, ruft sie unter 0177 189 70 53 an. Schreibt euch die Nummer vielleicht auch mit einem Edding auf eure Haut, damit ihr sie immer für Notfälle zu Stelle habt. Auch das Legal Team ist bei Twitter unter @HambiEA.
*Robin Wood: Robin Wood setzt sich mit Kletteraktionen gegen den Klimawandel ein. Die Internetseite kann unter https://www.robinwood.de/ erreicht werden. Sie sind auch in Ortsgruppen organisiert, sodass ihr bei Fragen auch dort anfragen könnt. Mehr Infos unter https://www.robinwood.de/wer-wir-sind. Bei Spenden geht auf https://crm.robinwood.de/spenden, der Twitteraccount ist unter @robin_wood erreichbar.
*Küfa: Küchen für alle oder so genannte Voküs (Volksküchen) gibt es überall in Deutschland. Im Hambacher Forst haben sich mehrere Küchenkollektive zusammengeschlossen, um für Aktivistis zu kochen. Anfragen, was sie für Spenden gebrauchen könnten, vielleicht einfach an hambisupkit@riseup.net richten.
Übrigens, auch wenn die Räumung vorbei ist, wird es weitergehen, unter anderem auch mit rechtlichen Folgen für Aktivistis, die sich über jede Hilfe freuen. #Hambibleibt …