Direct-Action-Training in Bonn

aus email:
Hallo …
am 26. und 27.11. wird in Bonn ein Direct-Action-Training laufen –
jeweils ab 10 Uhr ganztags in der Alten VHS, Kasernenstr. 50
.
Der Beschreibungstext dazu:
Du findest, in der Welt läuft einiges verkehrt? Und fühlst Dich
ohnmächtig, weil Du oft nicht weißt, wie das Bessere gelingen oder
durchgesetzt werden kann? Umweltzerstörung,
Menschenrechtsverletzungen in Zwangsanstalten, Diskriminierung und
Ausbeutung – so vieles passiert täglich, aber kaum etwas hilft
dagegen? Dann hilft dieses Direct-Action-Training. Denn so
ohnmächtig, wie es scheint, sind wir nicht. Im Gegenteil: Es gibt
viele Aktionsformen, die wir kennenlernen und üben können, um uns
wirksamer wehren zu können, um lauter und deutlicher unsere Stimme
zu erheben oder uns politisch einzumischen: Kommunikationsguerilla,
verstecktes Theater, gezielte Blockaden oder Besetzungen,
intelligente Störung von Abläufen und vieles mehr schaffen
Aufmerksamkeit und bieten Platz für eigene Forderungen und Visionen.
Wir werden konkrete Aktionsideen besprechen, den rechtlichen Rahmen
durchleuchten und einiges ausprobieren.
Infos: http://www.direct-action.tk .. wer am Training teilnehmen will: den dortigen
Einführungsfilm vorher angucken!
Danach noch zwei Termine in NRW:
* Mi, 28.11.2018 19:00 Uhr in Mönchengladbach, Köntges,
Waldhausener Str. 16
MACHT MACHT UMWELT KAPUTT – über den Zusammenhang von Herrschaft
und Umweltzerstörung
Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so
regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden
müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip:
Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach
Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise
Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in
die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland für Bauflächen,
Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die
Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer
Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage
stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Selbst Umweltverbände
setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt
grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los – schon seit
Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die
Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren –
ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten
ist grundlegend und dauerhaft wirksam.
* 29.11.2018 16:00 Uhr
Bochum, Ruhr-Universität (Raum noch unklar)
PIPPI IM FOLTERLAND – WILLKÜR, ISOLATION UND VERBRECHEN IN DER
ZWANGSPSYCHIATRIE
240.000 Menschen werden jedes Jahr in Deutschland gegen ihren
Willen psychiatrisch zwangsbehandelt. Solche „Behandlungen“
haben es in sich. Es sind qualvolle Unterwerfungsrituale, bei
denen die eine Seite alle Macht hat und die andere keine. Das
geben die Chefs deutscher Kliniken selbst zu. Der Wille des
Patienten würde gar nichts zählen, schrieb die Führung einer
forensischen Psychiatrie in einem Brief an die
Vorsorgebevollmächtigte eines Gefangenen – und erteilte ihr
Hausverbot. Auch andere Verbrechen geben die Täter*innen in Weiß
offen zu: Wenn passende Medikamente fehlen, würden halt andere
genommen. Die seien dann zwar nicht zugelassen, aber das mache
nichts. Disziplinarmaßnahmen würden als Therapie verschleiert.
18 bis 25 Jahre kürzer würden Menschen leben, die über lange
Zeit Psychopharmaka nehmen – in der Regel: nehmen müssen. Der
Staat hat mit den geschlossenen Psychiatrien Räume geschaffen,
in denen die Untergebrachten Freiwild sind. 359 Euro erhalten
die Kliniken dafür pro Tag und Person. Die Klinikärzt*innen
sitzen selbst vor Gericht und schreiben die Gutachten, die ihnen
die Betten füllen. Über Fördervereine organisieren sie ein
zusätzliches, undurchsichtiges Umfeld. Die Ton-Bilder-Schau des
investigativen Journalisten Jörg Bergstedt gibt einen tiefen
Blick hinter die Kulissen der Zwangspsychiatrie, dargestellt vor
allem an Unterlagen, die aus den Psychiatrien selbst stammen.
Den Abschluss bildet die Frage, wie eine Welt ohne
Zwangsbehandlungen aussehen könnte – und was das alles mit Pippi
Langstrumpf zu tun hat.
GEÄNDERTE ANFANGSZEIT!!! Um 18 Uhr folgt dann ein
Podiumsgespräch zur Zwangspsychiatrie!
www.anti-zwangspsychiatrie.tk
Im Rahmen der Eröffnung der neuen BPE/LPE-Anlaufstelle (Tag der
offenen Tür am Folgetag von 12-16 Uhr).