Hilferuf aus Keyenberg und Kuckum!

Betreff: Hilferuf aus Keyenberg und Kuckum!
Von: …
Datum: Mi, 30.01.2019, 20:13
An: …
Liebe alle,
RWE hat noch am Tag der Kommissionsentscheidung begonnen, das Leben in den Garzweiler-Dörfern zur Hölle zu machen. Ich leite Euch unten dazu eine Mail aus Keyenberg weiter. Aus Morschenich am Tagebau Hambach haben wir heute auch von Abrissarbeiten gehört.
Bitte verbreitet diese Nachrichten, twittert, schreibt, packt’s auf facebook, alles was Ihr habt. Erzählt’s Euren Großeltern und Journalist*innen-Freund*innen. Leitet diese Mail weiter. Protestiert vor RWE- und NRW-Einrichtungen. Macht Soli-Fotos. Und bei all Euren Protestaktionen in den nächsten Tagen und Wochen: Sprecht über die Dörfer und nutzt den Hashtag #AlleDörferBleiben. Die Leute in den Dörfern sind verzweifelt und die, die kämpfen, brennen gerade im Eiltempo aus. Sie brauchen jetzt unsere Hilfe und Solidarität oder wir verlieren diesen Kampf.
Euer …

——– Weitergeleitete Nachricht ——–
Betreff: [Alle Dörfer bleiben] Aktuelles aus Keyenberg/Kuckum
Datum: Wed, 30 Jan 2019 19:31:19 +0100
Von: xy
Hallo zusammen,
da nicht alle die Entwicklungen mitbekommen haben, hier mal eine kurze Beschreibung, was wir Dorfbewohner gerade durchmachen.
In den letzten Tagen forciert RWE immer mehr das Tempo und die Belastungen.
Kurze Beispiele aus Keyenberg:
Letzten Samstag und Sonntag wurden 30 m von bewohnten Häusern entfernt unter dauerhafter Lärm-, Licht- und Schmutzbelastung Pumpstationen gebaut. Das dauernde Hämmern ging beispielsweise am Samstag bis 17.45 Uhr und stoppte erst nur weil wir uns bei RWE telefonisch massiv beschwert haben. Sonntagmorgen ging es ungeachtet dessen weiter. Vorbereitungsarbeiten für weitere Brunnen mitten im Ort sind in der letzten Woche verstärkt worden.
RWE hat am Donnerstag letzter Woche rechtswidrig auf Eigentumsflächen 5 m breite und 80 m lange Gräben und Wälle gezogen, vermutlich um dort Rohre zu verlegen. Erst nach Einschaltung eines Anwalts ist RWE zurück gerudert und sagt, dass alles ein Versehen war.
RWE hat mitten in der Weihnachtszeit Enteignungen von Ackerflächen auf den Weg gebracht.
RWE hat persönliche Schreiben von Umsiedlern, in denen diese sich um Ausgleichs-Grundstücke und –Häuser bemühen an unbeteiligte Dritte weitergeleitet. Teilweise direkt aus den Dörfern. Mit der Folge, dass diese persönlichen Planungen rechtwidrig Dritten gegenüber offen gelegt wurden.
Und schließlich heute der Kahlschlag im Keyenberg/Kuckumer Wald. Zur absoluten Unzeit werden uralte Bäume gefällt für eine Grubenrandstraße, die vermutlich nie benutzt wird. Bis zum Wochenende soll da alles versiegelt und asphaltiert werden. Mitten im Wald.
Fazit: RWE interessiert die KoKo-Empfehlung „Landesregierung soll mit Dörfern in Dialog treten“ null. Im Gegenteil: Bevor der Dialog irgendwann vielleicht beginnt, will RWE alles schon zu seinen Gunsten geregelt haben.
Wir machen weiter viel Fernsehen, Radio, Presse, fordern Politiker zur Unterstützung auf. Viele von uns sind am Limit, aber wir kämpfen weiter.
Bis bald
xy

One reply on “Hilferuf aus Keyenberg und Kuckum!”

  1. Ja- wahrscheinlich ist der Hambacher Wald so gut wie gerettet- aber wer weiß welche Strategie von RWE und Politik dahinter steckt? Da gibt macht man der unbequemen, demonstrierenden Bevölkerung ein paar Zugeständnisse, zeigt sich notgedrungen von der kompromissfähigen Seite um anderswo, schneller und rücksichtsloser unwiederbringlich Fakten zu schaffen. Wir werden Verantwortung zeigen indem wir uns bei vielen Veranstaltungen an eure Seite stellen. Leider ist es schwierig weitere Menschen in Familie und Bekanntenkreis für das Verschwinden der Dörfer und den einhergehen Umweltfolgen zu sensibilisieren.
    Wünsche aber trotz aller Widerstände die Kraft sich weiterhin den ungleichen Machtverhältnissen und deren unsachlichen nicht mehr zeitgemäßen Argumenten zu stellen.

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