Solidarität mit den Kämpfenden in der ZAD!

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*von: anonym am: 17.04.2018 – 18:52; gefunden auf
Weil wir keine andere Wahl haben- Verteidigt die ZAD
Zu erst einmal : Wenn du die Moeglichkeit hast Infos darueber zu verbreiten, was gerade in Notre-Dame-des-Landers passiert, wuerden wir das sehr wertschaetzen. Hilf mit Widerstand zu leisten und zurueck zu schlagen, mit allen Mitteln und Wegen die uns moeglich sind .
Seit 3 Tagen versucht der franzoesische Staat die Landbesetzungen der ZAD „zone à Défendre“ (« Zone die verteidigt wird ») zu raeumen…

Seit 50 Jahren wurde dort ein FlughafenProjekt bekaempft, welches schlussendlich am 17 Januar 2018 abgesagt wurde. Seit 10 Jahren wurden verschiedenste Aufrufe zur Besetzung verbreitet und viele Menschen haben am Kampf gegen ein sinnloses Riesenprojekt mitgewirkt, trotz vielfaelltiger Repression.
Unterschiedlichste Beweggruende haben dazu gefuehrt, dass Menschen sich in der ZAD zusammengefunden oder von ausserhalb ihre Solidaritaet ausgedrueckt haben. Somit haben auch verschiedene Strategien und Formen des Kampfes an diesem Ort nebeneinander existiert. Jeder staatliche Angriff auf die Besetzung hat sie nur noch staerker gemacht.
Alles was zerstoert wurde, wurde wieder aufgebaut und erweitert.
Eine Bewegung in der Bauern, Anwohner, Anarchist_innen, Autonome und viele andere mitgewirkt haben, war entschlossen und faehig die Absagung des geplanten Flughafens zu erkaempfen und allen Attacken stand zu halten.
Bis jetzt.
Heute sind sie wiedergekommen, dieses Mal mit einer noch groesseren Armee in blauen Uniformen und einer Ausruestung, die das Bild vermittelt im Krieg zu sein.
Teile der Bewegung glaubten, eine Einigung mit dem Staat darueber aushandeln zu koennen, was mit dem Land und den Gebaeuden passieren soll, die in den kollektiven Kampf involviert sind. Dies wurde zu einem massiven Streitpunkt innerhalb der Bewegung in der es immer Schwierigkeiten gab die verschiedenen Politiken und Methoden zusammen zu fuehren. Diejenigen die die Verhandlungen abgelehnt und eine radikale Opposition zum Staat vertreten haben wurden intern angegriffen, marginalisiert und verlacht.
Diejenigen die Verhandlungen wollten, meinten den perfekten Weg zu wissen um zu erreichten was sie fordern und haben andere kleingehalten wenn sie andere Wege des Kampfes gehen wollten. Das traf insbesondere jene die nicht in das Bild jener « kollektiven » Strategie passten die von einer starken Minderheit innerhalb der Besetzung verlangt wurde.
Schon bald nach der Aufgabe des Flughafenprojekts wurde sichtbar dass von dem Praefekt ( Boss der Polizei in der Gegend) nur falsche Versprechen und Spielchen kommen werden. Um uns zu spalten und unsere Traeume und Leben zu besiegen.
Eine detalierte Chronlogie hier :
« La ZAD: Another End of the World Is Possible. Learning from 50 Years of Struggle at Notre-Dame-des-Landes » https://crimethinc.com/2018/04/09/la-zad-another-end-of-the-world-is-possible-learning-from-50-years-of-struggle-at-notre-dame-des-landes
Heute hat der Staat gezeigt, dass er seinen Plan, das befreite Gebiet zurueck zu erobern durchsetzen will, egal ob es Verhandlungen oder Legalisierungen gibt oder nicht. Er will wieder die Kontrolle uebernehmen und nur diejenigen die sich seinen Normen und Regeln unterwerfen sollen vielleicht die Moeglichkeit haben Gebiet zurueck zu kaufen oder zu pachten. Der Staat hat bereits erklaert dass ein Dialog nur moeglich ist wenn es individuelle, regulaere Vorschlaege gibt.
Alles was nicht konform mit seinen Regeln ist soll geraeumt werden. Viele von uns haben ihr Leben durch Solidaritaet und Kampf aufgebaut und Raeume geschaffen die auf Austausch und gegenseitiger Unterstuetzung aufbauen. Viele von uns haben kein Interesse daran in einem System zu leben, sondern wollen empathisch und gemeinschaftlich leben, ohne Unterdrueckung, Diskriminierung und Ausschluss. Kaempfe wie die der Kurd_innen, Zapatistas, Indigenen, Antifaschist_Innen und andere zeigen dass wir unsere Raeume (Squats, Strassen, Gaerten,Waelder, Produktionsstaette etc.) und Gebiete zurueckerobern und verteidigen koennen.
Und dass wir leben koennen
– ohne dominante und authorithaere Kontrolle des Staates mit seinen neoliberalen und faschistischen Ideologien
– ohne machtvolle Institutionen die von einer moerderischen Armee geschuetzt werden
– ohne ausbeuterische, kapitalistische Strukturen und ihre zerstoererische, suizidale Auswirkungen, die alle und alles in ein Produkt mit Geldwert verwandeln
-ohne die repressiven und isolierenden Methoden des Justizsystems und seinen Knaesten, seiner Folter, Einsamkeit und Entmenschlichung
Viele Compas sind gekommen um mitzuwirken und Gebiet, Infrastruktur und Bewohner_innen zu verteidigen. Um dem Staat keinen Meter zu erlauben und dafuer jegliche Formen des Widerstands zu nutzen Wenn wir dem Staat gegenueber stehen sehen wir uns in einem ungleichen Kampf. Und wir sehen uns konfrontiert mit einer Gruppe von Leuten die sich an der Spitze der Bewegung sehen wollen. Aber es ist klar dass viele keinen Schritt zurueck gehen werden, wir stehen auf einer Ebene und kaempfen Schulter an Schulter hinter den Barrikaden. Solidaritaet und Wut sind unter diesen Bedungungen unsere staerksten Waffen, denn Politik heisst handeln.
Viele die in die Geschichte der ZAD involviert sind, rufen auf zu Soldaritaet und Verstaerkung. Dezentraler Widerstand, Unterstuetzung lokaler sozialer Kaempfe und Zusammenfuehrung unserer Kraefte durch internationale Solidaritaet an den Frontlinien der emanzipatorischen Kaempfe, in unseren Herzen und den Strassen. Wir wissen nicht wie lange wir unsere Stellungen gegen die Angriffe der Polizei verteidigen koennen, aber bis jetzt sind wir noch da.
Um alles zu veraendern muss jetzt irgentwo angefangen werden.
– Radiosendungen (meist in franzoesisch, manchmal auch englisch) :
https://zad.nadir.org/spip.php?article5340
-Raeumung der ZAD #ZAD #NDDL #AntiRep
https://zadresist.antirep.net/article24
Widerstand … liegt an uns, Leben liegt an uns
Solidaritaet… kennt keine Mauern oder Grenzen
Es geht nicht um Identitaet, es geht um den Kampf
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Posted on April 24, 2018 by zadforever:
ZAD – The revenge against the commons
Zad for ever – Dispatches from the Liberated Territory Against an Airport & its World
This is a long read by one of the inhabitants of the Zad, about the the fortnight rollercoaster of rural riots that has just taken place to evict the liberated territory of the zad. It’s been incredibly intense and hard to find a moment to write, but we did our best. This is simply one viewpoint, there are over 1000 people on the zone at the moment and every one of them could tell a different story. Thank you for all the friends and comrades who helped by sharing their stories, rebel spirits and lemon juice against the tear gas.
The Revenge against the Commons of the zad or Why France’s biggest police operation since May 68 is prepared to kill for Macron’s Neoliberal Nightmare.
“We must bring into being the world we want to defend. These cracks where people find each other to build a beautiful future are important. This is how the zad is a model.” Naomi Klein
“What is happening at Notre-Dame-des-Landes illustrates a conflict that concerns the whole world” Raoul Vaneigem
The police helicopter hovers above, its bone rattling clattering never seems to stop. At night its long godlike finger of light penetrates our cabins and farm houses. It has been so hard to sleep this last week. Even dreaming, it seems, is a crime on the zad. And that’s the point: these 4000 acres of autonomous territory, this zone to defend (zad), has existed despite the state and capitalism for nearly a decade and no government can allow such a place to flourish. All territories that are inhabited by people who bridge the gap between dream and action have to be crushed before their hope begins to spread. This is why France’s biggest police operation since May 1968, at a cost of 400,000 euros a day, has been trying to evict us with its 2500 gendarmes, armoured vehicles (APCs), bulldozers, rubber bullets, drones, 200 cameras and 11,000 tear gas and stun grenades fired since the operation began at 3.20am on the morning of the 9th of April.
The state said that these would be “targeted evictions”, claiming that there were up to 80 ‘radical’ zadists that would be hunted down, and that the rest, the ‘good’ zadists, would have to legalise or face the same fate. The good zadist was a caricature of the gentle ‘neo rural farmer’ returning to the land, the bad, an ultra violent revolutionary, just there to make trouble. Of course this was a fantasy vision to feed the state’s primary strategy, to divide this diverse popular movement that has managed to defeat 3 different French governments and win France’s biggest political victory of a generation…
-> https://zadforever.blog/2018/04/24/the-revenge-against-the-commons
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Posted by anonym 01.05.2018 – 14:15:
aus de.indymedia.org/node/20494
Stellungskrieg bis 18 Uhr Eindrücke aus der ZAD
von: anonym am: 01.05.2018 – 14:15
Regionen: Westfrankreich
Die große Räumung ist vorbei, es ist ruhig geworden, aber neue Termine stehen an.
Salut et bonjour aus Frankreich. Im Westen Frankreich gibt es eine Art gallisches Dorf, wo 1962 ein Militärflughafen gebaut werdem sollte. Leute haben das Gelände damals besetzt und jetzt knapp 50 Jahre gehalten.
Mit Macrons „Movement“, einer Regierungspartei die sich ernst so nennt, als wäre Attac völllig zur Partei vergoren kommt es nun, dass neben dem immernoch geltenden Ausnahmezustand auch dieses Widerstandsnest geräumt werden soll und z.T. auch schon ist. Dat Gelände ist etwas größer als die Fusion, flach… oh und liegt wirklich auf diesem Planeten, die Atlantikküste geht ja ziemlich gerade von Süden nach Norden und macht einen Knick, und in etwa da liegt Nantes („Noonnnt“ ausgesprochen, etwa 30km ins Landesinnere nördlich et tu arrive a Notre Dames des Landes, dem nächsten Dorf zur Zone a Defendre, einer Abkürzung die dem offiziellen Namen des Flughafenprojektes entlehnt ist und sowas wie „zu verteidigende Zone“ bedeutet.
Die Gegend ist flach es ist meist feucht und kühl und wenn die Sonne mal scheint, dann aber richtig. Eigentlich gibt es hier nur Wiesen und lauter Bäume und Büsche die die Felder eingrenzen und ab und zu sind die mit Stacheldraht durchzogen. Ok und das ist es schon es gibt kleinere Wälder und jede Menge einzelner Bauernhäuser die jeweils eigene Namen haben wie „La Grée“ oder Bellevue. Jedes Haus hat einen eigenen Style und man kann grob zwischen Ökos die Landwirtschaft betreiben und einer Punk- und Obdachlosenfraktion unterscheiden. Letztere wurden bereits vor Wochen verdrängt und leben z.T. in Zimmern auf dem Gelände.
Am besten lässt sich das alles auf zad.nadir.org nachlesen, in der französischen Wikipedia oder in Youturbevideos, in denen es nicht nur die Riots zu sehen gibt sondern auch mal Dokumenntarfilme. Übrigens, es ist nicht so datensicher aber translate.google.de übersetzt Webseiten ganz gut.
Jedenfalls sind die großen Räumungen vorbei und die Fights beschränken sich nur noch auf eine Strassenkreuzung in der Mitte des Geländes, an einer Strasse die in den Westen führt. Es ist Absurd, die Bullen kommen meist früh um 6 oder 7 und fahren 18:30 wieder nach Hause, meist wollen sie nur die Barrikaden abbauen und die aufgerissene Strasse wieder befüllen und dafür verschiessen sie jede Menge Tränengas. Leider haben sie auch allerhand üblere Scheisse, wie Granaten die mehr als tennisballgroße Löcher in den Rasen sprengen, oder man jemanden ein Auge, ein Bein und leider auch mal die Wirbelsäule komplett zerstört haben. Nebenbei haben die Schweine auch umgebaute Panzer aus dem Jugoslawienkrieg und angeblich testen sie neue Granattypen.
Ach ja. Auf unserer Seite rennen viele vermummt rum, das is nett die Solidarität ist erstmal lässig und massenhaft, sie spaltet sich etwas an dem Rätseln über die Polizeitaktik. Letzten Montag war Termin für alle die sich legalisieren wollen, das sind meist die Landwirtschaftsleute die ne größere Chance haben. Andere Projekthäuschen wie die Boite Noir im Wald sind längst der Planierraupe zum Opfer gefallen. Das ist etwas hart, wenn du an Orten bist die man von früher her kannte.
Vielen Anwohnenden reicht es, dass es diese Megabelagerung gab, etliche Bauern kommen nicht mehr easy auf ihre Felder um die zu pflügen und viele Leute die das auch durch die Barrikaden die sie immer wieder bauen mitzuverantworten haben, scheisschen zum Teil drauf, hauptsache gegen die Bullen – und es ist auch nicht ganz klar, ob die Bauern nicht auch geräumt werden sollen. Weiss nicht, ob man all die Leute als sozialdemokratisch diffamieren sollen, die da meinen dass es sinniger wäre die Barrikaden nicht mehr weiterzuentwickeln und unbedingt Kräfte zu schonen, denn wahr ist auch, dass viele Leute ja jederzeit „nach Hause“ oder schlicht weiter reisen, so dass nicht klar ist, ob es sich in den Fights um Opferschutz handelt, oder nur um den ewigen Mythos des fortgesetzten Strassenkampfes. Kurz: für wen das gemacht wird ist nicht eindeutig.
Immerhin wurden am Montag, gestern, mal keine Barrikade geräumt, niemand versank im Tränengas, weil die Bullen chronisch und teilweise in echter Panik den Abzug sichern in dem sie ziellos ihr Arsenal verballern. Es ist strange, 100m hinter der Kreuzung am Waldrand warten die Leute, es regnet immer wieder diese grauen Pillen die kurz vor dem Boden aufbrechen und fünf Pucks die beissenden weissen Rauch ausstossen. Die Leute tragen Wasmasken oder Schutzmasken für Handwerker_innen, oder Schwimmbrillen nehmen die Dinger und schlagen sie mit Tennisschlägern auf’s Feld oder kippen Wasser drüber. Einige werden Steine.
Anfangs hat das echt Style, die Siluetten der vermummten in den fluchten der Waldwegen zu sehen zwischen den Fischernetzen die Leute gespannt haben, ausgebrannte Autos auf und an den Wegen, Betonpfeiler, Wellblech, an einer Stelle sogar Strohballen mit einem Kanu drin, aber es bleibt wiegesagt überschaubar, oft knallt es je nach Granatentyp und wenn du zu der nächsten Scheune 200 Meter weiter gehst, würde es nicht mal auffallen, dass es passiert, würde nicht immer mal jemand vermummt rumrennen, sich die Augen spülen, erregter erzählen oder so. Oder wenn nicht ne Drohne die Lage ausspähen würde.
Nicht easy, vor allem weil die ganze Action so intensiv wirkt auf viele..
Sonst wirst du groß angeguckt, wenn du einen vollgeschissenen Eimer aus dem Klo wegträgst, du bist immer der Ausländer, weil es immer noch ein scheiss Event für viele französische Leute ist englisch zu sprechen, so dass du nie wirklich mitbekommst was gesagt wird, selbstverständlich fällt niemandem ein rumzufragen ob übersetzt werden sollte, und dann sind da wieder Teams die nachts irgendwo Strassenpflaster aufbrechen, oder an den Barrikaden rumbauen und man hört dass man keinen Plan hätte was man macht und Person daneben auch nicht und die andere ist beschäftigt und spricht schlecht englisch aber es fehlt an Baumaterial aber erstmal ran…. Und ja, die Leute sind ja auch ausgelassen, machen ja auch Party, kochen gemeinsam, es ist halt chaotisch. Also Planvoll handeln, hmmm mag ab und zu gelingen, aber das wäre für viele schon autoritär. Vielleicht ist intensiv allein nicht der passende Begriff. Eine Vollversammlung schien es nicht gegeben zu haben, die gab es zu einzelnen Aktionen wie dem Versuch einer Neubesetzung des Ostens, Leute haben echt Hüttenteile zusammengebaut und vor Ort zusammengenagelt, aber die Bullen haben das in wenigen Stunden zerschmettert und so blieb den Leuten nur einige Beete unter Aussicht zu bepflanzen.
Ich fand es etwas sureal da zu sein, bin aber froh über einige Leute, die ich kennengelernt habe und über die Kritik die Leute an der linken Szene in Schland äußerten:
– es ist fucking deutsch, „don’t like the german scene“
– die leute sind dogmatisch, ideologisch verbohrt und nicht so stark bündnisfähig
andererseits habe ich auch vieles an französischen Genossen_innen auszusetzen:
– ziemliche Machos mitunter
– dem Mangel an Fremdsprachen wird in der Szene nicht begegnet
– Leute rauchen rücksichtslos überall, selbst neben Leuten die pennen und keine Wahl haben. Es gibt fast keinen Raum wo sich mal ausruhen lässt ohne dass man sich erklären müsste dass man das nicht mag, es fällt den leuten garnicht auf, dass es stören könnte
– Leute wollen mega rechtbehalten und lassen sich nicht ausreden.
– Oh Gott: Leute grüßen einen unentwegt in der zad und labern, ständig ein Salut, aber schlimmer als wenn man in den Bergen wandern geht und wenn du nicht einschätzen kannst, was nun eine rhetorische Frage ist, und was nicht, ist das anstrengend. Leider scheint es ein stärkerer Teil des Umgangs zu sein als in Schland, dass man so tut als würde man einem was anbieten obwohl es nichts bringt, bis dahin dass man von blöden Hippies in eine sumpfige Gegend mitgeschleppt wird im dunkeln und wenn du was zu tun hast versucht dir jemand das aus Faulheit auszureden und es ist egal ob du dich in den Strassen Wäldern und Wiesen verirrst!
– Das schlimmste war, dass mir jemand vor Jahren in einer Lehmhütte im Osten erzählte, dass so viele junge Leute kommen die es nicht mal auf die Reihe bekommen ein Lagerfeuer zu entzünden!!!
– Obwohl das WLAN in Frankreich gut ausgebaut ist gibt es in der ZAD kaum welches („Wifi“), Leute schieben teils starke Paranoia
– Wenig für technischen Datenschutz, mit dem Smartphone in die Actionzone, vielen Leuten waren IMSI Catcher völlig unbekannt.
– Strong Language, Leute reden schnell von Revolution und Krieg, wenn es um die ZAD geht, immerhin war es auch vor Wochen echt hart, aber bei meinem Besuch schien mir das schlicht unangemessen, wo jeden Tag Leute abreisten.
Interessant ist, dass es einen radikalen Feminismus gibt der auf Frauenrechte besteht und dem US-Trend widerspricht, dass das zweiergeschlechterding lediglich relativiert werden soll.
Manchmal war es schön, dass Leute in kurzer Zeit sehr persönliche Sachen gegenüber unbekannten erzählt haben, es es war auch verwirrend, weil es Leute gibt, die Digitaltechnik ablehnen, also manche Sachen laufen echt anders, es gibt kaum Computerhacker, die sichtbar werden.
Leute haben einen Radiosender der Französischen Autobahnen gehackt, Radio Klaxon… ohhh apropos, allgemein ist im französischen Radio die Debattenkultur ausgeprägt, ich schätze das sehr im Gegensatz zu den schrecklichen Sendern in Teutonien.
Schön war, dass die Generationen gemischter waren, die das Projekt seit Jahrzehnten teilweise begleiten.
Ebenfalls spannend ist, dass das Bewusstsein Teil einer neokolonialen Macht zu sein da ist, und damit globalisierter Alltag eine völlig normale Sache ist, eben weil Frankreich immer noch Teile wie ich glaub Martinique, Französisch-Guayana hält und andere Gegenden. Ich frag mich ob man da seine Sozialhilfe beziehen kann, erst fand ich das witzig und gemütlich, aber tatsächlich scheint schon da der Kolonialismus anzufangen, denn in vielen dieser Gegenden scheint es bittere Armut zu geben, in der Inlandsfranzosen deutliche Vergünstigungen bekommen!
Am 13.5. soll ein nächster Schritt in den Verhandlungen eintreten, mal sehen was dann passieren soll. Die meisten sind jetzt in Nantes oder Paris am demonstrieren, euch wünsche ich noch angenehme Zeit, macht was aufregendes, und vor allem: macht es wirklich!
(A)lles Gute!
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-> https://paris-luttes.info/suivi-de-la-manifestation-du-1er-10121?lang=fr, https://paris.indymedia.org , #1ermaiparis, …